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Kapitel V

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Konsonanz und Konkordanz (Diskordanz und Dissonanz) in mikrotonaler Musik

 

In den vorigen Kapiteln wurde deutlich, wie wenig musikalische Fachbegriffe oft geeignet sind, um mikrotonale Zusammenhänge verständlich darzustellen sowie zu vermitteln. Denn diese Fachbegriffe entstammen unterschiedlichen historischen Traditionslinien der Musik – und die Bedeutung dieser Worte ist durch ihre traditionellen Zusammenhänge definiert. Dies gilt ganz besonders für Worte wie „Konsonanz“. Mein Musikdenken ist stark davon geprägt.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%201%20Konsonante%20Intervalle.mp3

 

Der Begriff „Konkordanz“ (sowie als Gegenpol „Diskordanz“) wird hier nicht in der exakt gleichen Wortbedeutung verwendet wie von Jens Rohwer (in: Rohwer „Die harmonischen Grundlagen der Musik“, Verlag Bärenreiter, Kassel 1970).

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%202%20Konkordante%20Zusammenkl%E4nge.mp3

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%203%20Diskordante%20Zusammenkl%E4nge.mp3

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%204%20Dissonante%20Zusammenkl%E4nge.mp3

 

Ich habe diesen Begriff bei Rohwers zum ersten Mal kennen gelernt, und seine Darstellung erscheint mir in sich äußerst stimmig. Im Zusammenhang mit der Zwölftonkadenz

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%205%20Eine%20der%20Zw%F6lftonkadenzen.mp3

 

bekommt das Wort aber eine ganz spezielle Bedeutung, welche Rohwers nicht mehr überprüfen konnte. Einzelheiten zum Konkordanzbegriff in meinen Arbeiten finden sich in meinem Artikel“ Musikalische Innovation und Musiktheorie“ (© Klosterneuburg 2005 – 2006, welcher auch auf der Website www.soyka-musik.at zu finden ist).

 

Wo Mikrotonalität z.B. als interkulturell bedeutsames Phänomen theoretisch betrachtet wird, da werden unvermeidlich und immer Worte verwendet, die in unterschiedlichen Kulturkreisen und Zusammenhängen recht unterschiedliche Bedeutung haben können (und meist handelt es sich auch um Übersetzungen von Worten aus Fremdsprachen).

 

Dabei zeigt sich ein zentrales Problem jeder zeitgemäßen Musiktheorie in aller Deutlichkeit: Worte über Musik können letztlich nur definiert werden anhand derjenigen Musik, die es schon gibt und gegeben hat.

 

Wir wissen zu wenig über die Kommende Welt, um angemessen über sie nachdenken zu können. Wir können sie nur mitgestalten – ohne dabei auch nur halbwegs gesichert abschätzen zu können, was wir anrichten und ausrichten.

 

Zugleich aber stellen sich bei neuen Entwicklungen – wie bei mikrotonalen Kompositionen – all diejenigen Fragen weiter, welche immer gestellt wurden beim Erklingen von Musik.

 

Im folgenden Kapitel wird festgestellt, dass Phänomene wie „Konsonanz“

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%201%20Konsonante%20Intervalle.mp3

 

und „Dissonanz“

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%204%20Dissonante%20Zusammenkl%E4nge.mp3

 

sich im mikrotonalen Zusammenhang weitgehend anders darstellen als im Zusammenhang z.B. klassischer europäischer Musik. Die Phänomene Konsonanz und Dissonanz sind zwar alles andere als verschwunden, wo mikrotonale Musik gemacht wird.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%206%20KMikrointervall%20bestimmt%20den%20Konsonanzgrad%20des%20Intervalls.mp3

 

Es ist nur nicht mehr ganz so einfach, schlüssige Antworten zu finden auf Fragen, die einst so klar gelöst zu sein schienen.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%207%20Kleine%20Sekund%20-%20unterschiedlich%20dissonant,%20diskordant%20bzw.%20konkordant.mp3

 

...   ...   ...  

Die alte Ordnung der Konsonanzen (Oktave – Quint – Quart – Terzen – Sexten – Septimen - Sekunden – Tritonus, gereiht nach abnehmendem Konsonanzgrad)

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%208%20Traditionelle%20Unterteilung%20der%20sonanten%20Intervalle%20in%20Konsonanz%20und%20Dissonanz.mp3

 

beruhte auf einer Einteilung, der zufolge es nur zwölf verschiedene Ziehbereiche geben konnte, weil auf die Naturseptimen verzichtet worden war.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%209%20Naturseptime%204zu7,%20pythagoreische%20kleine%20Septime%209zu16.mp3

 

Diese Ordnung der Konsonanzen kann bei mikrotonaler Musik (wo die Naturseptime und ihre Derivate  

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%2012%20Naturseptime%20und%20einige%20ihrer%20mikrotonalen%20Derivate.mp3 

 

vorkommen) nicht unverändert gelten – so lautete eine der Grundannahmen für mein mikrotonales Forschen.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%2010%20In%20welche%20Richtung%20werden%20kleine%20Septimen%20zurechtgeh%F6rt.mp3

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XV%2011%20Testbeispiel%20Zurechth%F6ren%20einer%20verstimmten%20Kleinen%20Septime.mp3

 

Selbst die Oktave könnte eine Dissonanz sein. Denn im „Ziehbereich des Oktavtones“ gibt es weitere Sonanzen (nicht nur die enharmonisch gleichgesetzte zwölfte Quinte).

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20Oktaven%20verschiedene.mp3

 

Es ging also u.a. darum, solche theoretischen Annahmen anhand des Gehörs zu überpüfen – z.B. teils im „Selbstversuch“, und teils im „Blindversuch“.

 

Aus diesem Kapitel wird hier nur ein Teil veröffentlicht.

 

Bestellung des kompletten Buches bei ud ( at ) soyka-musik.at

 

MMag.art. Ulf-Diether Soyka, Komponist | Marzellingasse 12/14 | A-3400 Klosterneuburg | Tel.mobil +43 676 4268277.
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