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Kapitel Y

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Die mikrotonale Option

 

Die historische Festlegung Zarlinos (freiwillige Einschränkung des Musikdenkens auf den „Senario“ der Partialtöne 1 – 6)

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XY%201%20Senario%20Partialt%F6ne%201%20-%206.mp3

 

war weise und ebenso praktisch wie Schönbergs Einschränkung auf die 12 chromatisch-logarithmischen Halbtonschritte.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XY%202%20Die%2012%20chromatischen%20Halbtonschritte.mp3

 

In sich logisch war auch das Weiterdenken Martin Vogels, durch welches die Partialtöne 1 – 12 vervollständigt wurden:

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XY%203%20Vervollst%E4ndigung%20der%20ersten%20Partialt%F6ne%20bis%20zum%2012ten.mp3

 

Einbeziehung der Frequenzproportionen des 7. Partialtons,

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XY%204%20Der%207.%20Partialton%20im%20Verh%E4ltnis%20zum%20Grundton.mp3

 

und später Einbeziehung des 11. Partialtons („Alphorn-fa“).

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Zu%20Mikrobuch%20-%20XY%205%20Der%2011.%20Partialton%20im%20Verh%E4ltnis%20zum%20Grundton.mp3

 

Und in sich logisch war ebenso auch die Vervollständigung durch logarithmische Teilung der Klaviatur in der Weise, dass dabei gleichschwebend temperierte Zwölftel-Töne entstanden - wohin Franz Richter Herf weiterging.

 

Dass eine Weiterführung der Musikgeschichte über die 12 gleichschwebenden Halbtöne pro Oktave hinaus möglich und sinnvoll sei, das war auch die Annahme Gerard Griseys, Giacinto Scelsis und vieler weiterer

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http://www.manymusics.org/album.asp?d=1000&id=A-004222

Mag sein, dass mikrotonale Musik heute durch Tonträger leichter verbreitet werden kann (als durch Orchester). Aber auch da gibt es die eine entscheidende Ausnahme: Die Enharmonische Orgel von Hans-André Stamm.

 

Deren rein mechanisch spielbare Spezialtastatur zeigt, dass mikrotonale Musik sehr gut mit traditionellen Instrumenten zum Klingen gebracht werden kann.

 

Die Kombination der enharmonisch mikrotonalen Tastatur mit alten und neuen (mechanischen) Musik-Instrumenten und singenden Menschen kann – auch ohne jeden Mikroprozessor auf der Bühne – phantastische und ungeahnte mikrotonale Möglichkeiten eröffnen.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/UD%20Soyka%20Ave%20verum%20MIKROTONAL.mp3

 

Ich möchte die menschlichen und mechanischen Möglichkeiten durchaus bevorzugen, weil dabei die mikrotonale Musik erstens flexibler, zweitens gezielter und drittens leichter „real-time“ zu gestalten ist als mittels Tonträgern und Mikroprozessoren.

 

Die Enharmonische Orgel nach Vogel und Stamm kann im Prinzip auch ohne jede Stromquelle funktionieren - wie ja auch schon die mikrotonalen Instrumente aller exotischen Kulturen ohne Computer u.ä. funktioniert haben. Sie kann mit Blasbalg ebenso gut betrieben werden wie mit elektrischen Ventilatoren. Und die Übertragung des Tastensignals zur jeweiligen Pfeife kann ebenso gut mechanisch erfolgen wie mittels Stromkabel.

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Diese eigentlichen, künstlerischen Optionen mikrotonaler Musik waren in der Fachwelt eigentlich seit 1968 bekannt.

 

Daraus wurden aber bisher kaum stimmige Konsequenzen gezogen. So wurde Musik mehr und mehr zur pausenlosen Klangtapete, statt weiter zur höchsten menschlichen Kunst beizutragen.

 

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Die entscheidende Frage wird dabei übersehen – das ist die Frage des Tonsatzes. Sie wird sich immer stellen, und wird immer nur durch Menschen stilvoll beantwortet werden können. Es gibt keinen Computer, der durch irgend eine Automatik sinnvolle tonsetzerische Optionen für mikrotonale Musik entdecken könnte. Und ein Apparat wird so etwas niemals auseichend gut können. Dafür ist das menschliche Gehör unersetzbar – weil die im Publikum Lauschenden ebenfalls Menschen sind.

 

http://www.manymusics.org/album.asp?d=1000&id=A-004222

 

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Damit komme ich zur Frage, ob ich eine gültige Empfehlung pro oder contra Mikrotonalität abgeben könne:

 

Mikrotonalität ist eine Option, nicht mehr und nicht weniger.

 

Wer sie aber zum Mainstream machen wollte, müsste zustimmen, dass nun mikrotonale Musik in einem Ausmaß verwendet (und missbraucht) würde wie noch nie eine andere Musikrichtung zuvor.

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Anfang%20aus%20NUR%20MIR,%20aus%20Hohe%20Minne,%20Hohelied.mp3

 

http://www.soyka-musik.at/upload/media2/Teil%20aus%20MICRO-FUGE.mp3

 

Bevor das geschähe, sollte gründlich überlegt werden. Das ist meine Empfehlung.

 

 

Aus diesem Kapitel wird hier nur ein Teil veröffentlicht.

 

Bestellung des kompletten Buches bei ud ( at ) soyka-musik.at

 

MMag.art. Ulf-Diether Soyka, Komponist | Marzellingasse 12/14 | A-3400 Klosterneuburg | Tel.mobil +43 676 4268277.
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